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E/O/S


Variante 300 x 300 x 60 cm
Kunstraum Innsbruck/Projektraum
23. 05 - 06.07. 2001


Als "gegenwartsarchäologisches" Projekt dominiert es seit langem die Ateliersituation und ufert unter verschiedenen Bezeichnungen und in verschiedenen Zuständen auf Ablageflächen im Atelier aus. Das sich selbst generierende System aus künstlichen Funddingen hat seine Anfänge im engeren Sinn zu Beginn der 1990er-Jahre.

Die stehenden und liegenden Gegenstände sind von großer formaler und materieller Diversität. Sie stammen aus unterschiedlichsten industriellen Produktions- und merkantilen Verwendungsbereichen und sind zu Objektkombinationen, die erst die Entfunktionalisierung ermöglicht und oft statischen Experimenten gleichkommen, weitergestaltet. Oder sie sind durch diverse Veränderungen der Oberflächen, vor allem aber durch den Kontext verfremdet. Dergestalt bilden sie eine Nähe unentwirrbarer Zwischenräume.

Mehr als durch ihre verwandten Dimensionen mit der Tendenz zur Miniaturisierung wird das Große/Ganze durch eine spezifische Farbigkeit als Einheit zusammengehalten, denn die Fundformen sind gleichzeitig "Reflektoren" von Fundfarben. Die Sammlung weist sich dadurch auch als die eines Malers aus, der sich hier ein Surrogat für herkömmliche Formen von Malerei geschaffen hat.

Wie in den konzeptuell unterschiedlichen Tafelbildserien, aber auch in Wandinstallationen (z. B. exemplarisch/modellhaft in Metallon, Teil von SU.SY) manifestiert sich auch in E/O/S eine Farbanwendung aus den Grundbestandteilen eines mittleren Rot, Gelb, Schwarz und Weiß, hier allerdings in einer hybriden Form. Sie enthält zahllose Zwischennuancen, insbesondere Orange-, Grau-, Rosa-, Ocker- und Brauntöne, darüber hinaus die wichtigsten metallischen Farbvarianten, hauptsächlich vertreten durch "Gold" und "Silber". Die Nichtfarben Schwarz und Weiß bilden wesentliche Kontraste, die "warmen" Proponenten der Hauptfarben Rot und Gelb den wesentlichen Farbakkord. Das Metallische sorgt für den Glanz. In helles Licht getaucht erscheint das Ganze angereichert mit einer Vielzahl von Schatteneffekten.

Das so beschaffene, höchst artifizielle Gebilde, ähnelt am ehesten der Vision einer surrealen Großstadt. Manche Mega- oder Hypercity nähert sich diesem Modell an, in erster Linie was den Charakter und die Anordnung ihrer Bauten betrifft. Es gibt darin allerdings keinerlei Entsprechungen für die Verkehrswege.

Abstrakt-phänomenal gedeutet erinnert es aber an die Naturerscheinung des Sonnenaufgangs, von den alten Kulturen vergöttlicht, von den Romantikern zumindest verehrt und besungen. E/O/S (Aurora) scheint mir das kräftigste Kürzel für die Phantastik, für das überbordend Assoziative der Anordnung. Die Buchstabenfolge E O S dient dabei als vieldeutiges Akronym. Die Liste der Ausdeutungen stellt einen zusätzlichen Aspekt im sprachanalytischen Programm, einem häufig bestimmenden Element meiner Arbeit, dar.

E/O/S ist in Teilaspekten Gegenstand mehrerer fotografischer Serien und Videos. Einige farblich bzw. grafisch besonders markante Oberflächen von Objekten aus Verpackungs elementen im Sammlungskomplex waren Ausgangspunkte für eine Reihe von zehn Ölbildern mit dem Titel Trans Code Continuum_Series.


E/O/S

Enigmatically Organized System

East Of South

Energy Of Synergy

Extraterrestrially Observed Sunset

Exploring Objects & Sculptures

Excessively Ordinary Setting

Emblematic Omnipresent Subject

Exemplary Object Selection

Eventually Ongoing Strategy

Ecstasy Overkill Supermarket

Eros Overloaded Syntax

Eclectically Ordered Situation

Emphatic Ornamental Structure

Enlightened Occult Scenery

Emphasizing Old Significance

Elimination Of Speech

Emotions Of Sunrise

Emitting Orange Splendour

Effectively Ornate Surfaces

Emergency On Space-station

End Of Silence

Enhancing One's Sex


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