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Die Oberflächen der Bilder
und ihre Reflexion von Strategien, Inhalten und Bedeutungen
(Überlegungen aus 2003)


1. Die Reflexion der Werkentstehung: Die Produktionszeit (lang dauernde Erfindungs- und Gestaltungsprozesse), die Produktionsweise (Fertigung durch technische Fachleute und durch eigene Handarbeit), die unterschiedlichen Konzepte zur Handhabung von Materialien und Farbträgern.

2. Die Reflexion der Bildgrundform: Unterschiedliche Materialisierungen rechteckiger flachräumlicher Formen und deren Abwandlung in Maß und Zahl (Betreffend die inneren Proportionen und die Anzahl der Teile einer Serie).

3. Die Reflexion der Geschichte der geometrischen Abstraktion im Spiegel der Ornamentgeschichte und des technisch-funktionalen "Ornaments". Damit zusammenhängend das Bild als prädestinierter Bestandteil beziehungsweise als Partner von Architektur.

4. Die Reflexion alter und neuer Bildmedien und ihrer Abhängigkeit vom Rechteck: Die Verwendung von Bildformaten abgeleitet von typischen Formaten heutiger technischer Bild- oder Kommunikationsmedien (z.B. das neue Bildschirmformat HDTV oder das DIN-Format).

5. Die Reflexion des Mediums Tafelbild als Vorläufer und heute begleitender potentieller Spiegel zeitgenössischer Kommunikationsmedien: Daraus resultierend das Spiel mit Bestandteilen von Medien heutiger Massenkommunikation (gedruckter Medien, von Grafik-Design, aber auch des Films) und mit Versatzstücken der Oberflächenkultur des Computerbildschirms, der Fassade der Architektur des Virtuellen, sowie mit dessen Inhalten (Stichwort Internet).

6. Die Reflexion der Form von Sprache, der Form von Schrift: Sprache und Schrift als abstraktestes Kommunikationsmedium, als unmittelbares Transportmedium konzeptueller Bildinhalte.

7. Die Reflexion massenmedial oder rhetorisch verstärkter, soziologischer, ökonomischer oder wissenschaftlicher Phänomene in den Bildinhalten. Ihre Funktion als Exponenten "globaler" Kennzeichen, als universelle "Weltchiffren", als Chiffren für Aspekte der westlich-zivilisatorisch geprägten Welt der Gegenwart.

8. Die Reflexion des Mediums Bild als Image seiner selbst: Das Medium Bild als Sonderform eines nicht unmittelbar massenmedial funktionalisierbaren Mediums, das in abgebildeter Form seiner Identität nahezu verlustig wird. Das materialisierte Bild als sinnlicher Gegenentwurf zur flüchtigen, schimärenhaften und virtuellen Bilderflut.

PS. Leider geht es nicht ohne... (2008)

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